Starkregenereignisse scheinen in Deutschland immer öfter vorzukommen. Viele unserer Kunden haben massive Probleme bei einem Starkregenereignis bekommen und hatten infolgedessen Wasser im Keller oder Wohnraum. Etwa 60-70 % unserer Anfragen kommen von Menschen, die mit Starkregen zu kämpfen haben. Während Hochwasser durch Flusshochwasser die meisten Schäden in Deutschland verursacht, ist der Starkregen unberechenbar. Sie können jahrelang verschont bleiben und dann werden Sie innerhalb von einer Woche zweimal getroffen, so wie im August 2019 in Berlin.
Um Sie für das Thema etwas zu sensibilisieren, damit Sie für sich die richtigen Schlüsse daraus ziehen können, haben wir diesen Artikel über Starkregenereignisse geschrieben. Vordergründig werden wir über den Starkregen selbst sprechen und Ihnen zum Schluss zeigen, was Sie tun können um sich, Ihr Haus und Ihre Familie davor zu schützen.
Wir gehen in diesem Artikel auf folgende Punkte ein:
- Starkregen Ereignis, was ist das?
- Schäden durch Starkregen in Deutschland
- Starkregen Definition in mm
- Statistik zu Starkregenereignissen
- Was kann man als Hausbesitzer gegen Starkregen tun?
- Weitere relevante Fragen zu Starkregenereignissen
Starkregen Ereignis, was ist das?
Jeder hat es wohl schon erlebt, einen Starkregen, wenn man draußen unterwegs ist oder irgendwo am Fenster sitzt, während es regnet. Es nieselt erst ein wenig, danach wird der Regen etwas stärker und dann schüttet es plötzlich wie aus Eimern und die Straßen laufen voller Wasser.
Hierbei handelt es sich um ein Starkregenereignis oder einfach nur Starkregen. Zwischen diesen beiden Begriffen gibt es eigentlich kaum einen Unterschied. Starkregen dauert eher länger als ein paar Minuten. Ein Starkregenereignis kann innerhalb von Minuten kommen und wieder gehen.
Doch wann spricht man von einem Starkregen? Der DWD hat diese Menge definiert. Es gibt verschiedene Abstufungen dafür. Wenn es 15 bis 25 l/m² pro Stunde regnet oder innerhalb von sechs Stunden 20 bis 35 l/m² fallen, gilt das als markantes Wetter. Alles über 25 l/m² pro Stunde oder 35 l/m² in sechs Stunden ist Unwetter.
Starkregen oder ein Starkregenereignis, ist also die Menge an Wasser, die vom Himmel fällt in einem bestimmten Zeitrahmen. Soweit die Werte für den privaten Nutzer. Weitere Informationen dazu finden Sie auch in unserem Artikel über die Überschwemmungsgefahr bei Starkregen.
Wenn es um die Stadtentwässerung geht, Rückhaltebecken, Kläranlagen oder andere öffentliche Einrichtungen, gelten andere Werte. Starkregen an sich ist noch kein Problem, er wird erst zu einem Problem, wenn es bei einem Starkregenereignis keinen Abfluss des Wassers gibt. Dann führt der Starkregen schnell zu Überschwemmungen.
Schäden durch Starkregen in Deutschland
Wenn Sie zu den Glücklichen gehören, die noch nie von einem Starkregenereignis betroffen waren, können Sie sich die Dimensionen vielleicht schwer vorstellen. Wir hatten schon genug Kunden, bei denen der Kellerraum bis zur Oberkante voll mit Wasser stand. So etwas wünscht man keinem und trotzdem kommt es in Deutschland massenhaft zu genau diesen Überschwemmungen durch Starkregen. Wenn Sie sich generell über Hochwasser in Deutschland informieren wollen, empfehlen wir Ihnen unseren Artikel über Hochwasser in Deutschland.
Den genauen Schaden zu beziffern, der durch Starkregen entsteht, ist nicht ganz einfach. Die Versicherungen reden immer nur von der Gesamtsumme der Schäden durch Hochwasser. Man kann aber davon ausgehen, dass oftmals auch Flusshochwasser durch Starkregen ausgelöst wird. Oder zumindest von lange anhaltendem Regen.
Um Ihnen das Risiko einmal anschaulicher zu machen: Wenn Sie einen 100 qm großen Keller haben und in diesem Keller durch Starkregen 50 cm Wasser stehen, dann haben Sie etwa 5000 l Wasser im Keller. 5000 l Wasser entspricht ungefähr der Menge, die bei einem Starkregen von 50 l/m² pro Stunde auf 100 qm herunterfällt. Wenn Sie alles rund um Ihr Haus zubetoniert haben und der Abfluss des Wassers nicht ausreicht, dürfen Sie dreimal raten, wo das Wasser wahrscheinlich hinläuft. Genau an den tiefsten Punkt, also meist in den Keller.
Im Jahre 2016 hatte die Allianz Versicherung etwa 16.000 Überschwemmungs- und Starkregen Meldungen zu verzeichnen. Dazu muss man wissen, dass eine Überschwemmung im Schnitt 6.600 € gekostet hat. Somit ergibt sich alleine bei der Allianz eine Schadenssumme von 105 Mio. Euro. Die Allianz hat in der Wohngebäudeversicherung nur einen Marktanteil von 10 % und es sind gerade einmal 40 % der Häuser gegen solche Schäden abgesichert. Sie können sich in etwa ausrechnen, dass Starkregen einen enormen wirtschaftlichen Schaden anrichtet und das jedes Jahr!
Starkregen Definition in mm
Nicht immer wird im Wetterbericht oder Online von der Regenmenge in Litern gesprochen. Manchmal spricht man von mm. Wie ist aber die Definition von Starkregen in mm? Es ist viel einfacher als Sie vielleicht denken.
Die Starkregen Definition in mm lautet folgendermaßen: 1 mm Regen pro qm ist gleichzustellen mit einem Liter Regen pro qm. Wenn man also die Starkregen Definition auf mm umrechnet, kommt man auf 15 bis 25 mm pro qm und Stunde.
Diese Definition hat Ihre Gründe. Der Regen wird immer noch abgelesen. Zwar passiert das mittlerweile alles digital, die Messmethode ist aber die gleiche. Um Regen zu messen, stellt man sogenannte Regenmesser auf. Das Regenwasser fällt in die Regenmesser und misst die Menge in mm. Nach dem Regen wird, dann abgelesen wie viel mm Regen sich in den Regenmessern befindet. Je nachdem wie viel mm man ablesen kann, lässt sich daraus auf die Menge pro qm schließen. Eine sehr simple Methode, die sich aber schon Jahrzehnte lang bewährt hat.
Statistik zu Starkregenereignissen
Sie sind in Sachen Starkregen und Starkregenereignissen mittlerweile fasst ein Profi. Was liegt, als Profi näher als sich etwas mit Statistiken zu beschäftigen? Wir haben schon festgestellt, dass die Ermittlung der Schäden durch Starkregen in Deutschland etwas schwierig ist. Zum Glück gibt es zu Starkregen genug Zahlen, Daten und Fakten. Hier erhalten Sie die wichtigsten um sich ein Bild über Starkregenereignisse machen zu können.
Zuerst die Anzahl der Starkregenereignisse pro Jahr, nach Monaten sortiert. Diese Zahlen sind aus der Statistik des GDV. Es zeigt deutlich, dann sich der Starkregen auf den Sommer konzentriert. Dies ist insofern logisch, als dort durch die Sonne und die Kondensation des Wassers vermehrt Wolkenbildung zu beobachten ist. Im Sommer kommt es öfter zu Gewittern und die Erde ist teilweise sehr trocken. Gerade die Trockenheit der Erde, kann dann schnell zu Überschwemmungen führen.
Entgegen der Meinung von vielen, ist der vermehrte Schaden durch Starkregen, noch nicht auf den Klimawandel zurückzuführen. Dazu fehlen einfach die Daten. Verschiedene Quellen berichten aber von einer Zunahme von Starkregen in den letzten Jahren. Der Stern sagt, dass der Starkregen in Deutschland auch stark zugenommen habe.
Das Umweltbundesamt sieht die ganze Sache etwas nüchterner. Fakt ist aber, dass die meisten Klimaforscher von einer Zunahme des Starkregens ausgehen. Einige sagen in den nächsten 100 Jahren eine Steigerung von bis zu 50 % voraus.
Die Zunahme des Starkregens ist an sich kein Problem, wenn wir nicht weiterhin Bauen würden und dadurch Grünfläche zerstören. Je mehr natürlicher Boden zubetoniert wird, desto eher kommt es zu Überschwemmungen, weil das Wasser nicht mehr in den Boden versickern kann. Auch deshalb sind die Schäden durch Starkregenereignisse gefühlt in die Höhe geschnellt. Weniger Grünfläche und eine leichte Zunahme des Starkregens, führt, wie man sieht, zu einem anhaltenden Problem.
Was kann man als Hausbesitzer gegen Starkregen tun?
Sie können jetzt schon Maßnahmen ergreifen, damit der Schaden gering ausfällt, falls Sie irgendwann mal ein Starkregenereignis trifft und Ihren Keller flutet. Welche Maßnahmen das konkret sind, dazu kommen wir nun in diesem Abschnitt des Artikels. Weitere Informationen erhalten Sie auch in unserem Artikel über Hochwasserschutzmaßnahmen vor den Hochwasser.
Raum für das Wasser schaffen: Die wichtigste Maßnahme, die Sie ergreifen können, ist Platz für das Wasser zu schaffen. Versuchen Sie durch bauliche Maßnahmen das Wasser zu lenken. Bauen Sie Überdachungen für den Keller, ändern Sie den Verlauf der Verrohrung am Dach oder legen Sie sich einen größeren Kanal zu. Versuchen Sie so viel Grünfläche wie möglich zu schaffen und reißen Sie zubetonierte Flächen lieber wieder auf, wenn Sie diese nicht absolut brauchen. Je mehr Raum Sie dem Wasser bieten, desto besser.
Pumpe kaufen: Was passiert, wenn sich das Wasser langsam den Weg an den Kellereingang bahnt? Auch wenn es ein paar Euro kostet, können wir Ihnen nur zu einer Schmutzwasserpumpe raten. Die Pumpen gibt es für wenig Geld im Internet oder Baumarkt. Hier ein Link zu einer effektiven Pumpe: Flutbox.
Im Ernstfall können Sie sich aber direkt selbst helfen und das Wasser aus dem Kellervorraum oder dem Keller pumpen. Die Feuerwehr hat bei Starkregenereignissen meist alle Hände voll zu tun, verlassen Sie sich lieber nicht darauf, dass schnelle Hilfe kommt. Hier finden Sie unsere Empfehlungen zu Pumpen bei Hochwasser.
Schwellen bauen: Eine weitere gute Möglichkeit um der Überschwemmung durch Starkregen entgegenzuwirken, ist das Bauen von Schwellen. Kleine Schwellen vor der Kellertür, dem Kellerfenster oder der Haustür. Je nachdem wo das Wasser vermutlich ins Haus laufen kann, sollten Sie leichte Erhöhungen bauen.
Vorsorge mit Hochwasserschutzprodukten
Wenn Sie mit einer höheren Überschwemmung rechnen, raten wir Ihnen zu professionellen Hochwasserschutz-Systemen. Sandsäcke sind bei Starkregen allerdings nicht geeignet. Bis Sie eine Schutzlinie errichtet haben, ist das Wasser meist schon im Haus.
Gerade mobile Schlängel, die sich bei Kontakt mit Wasser damit voll saugen, könnten für Sie interessant sein. Gute Schlängel erhalten Sie in unserem Partnershop. Hier ist der Link zu diesen Schlängeln gegen Hochwasser. Diese sind schneller eingesetzt als Sandsäcke und ebenfalls günstig zu haben. In Kombination mit einer Pumpe sollten Sie für kleine Hochwasserereignisse gewappnet sein.
Für Schutzhöhen über 10 cm, empfehlen wir Ihnen Alu-Dammbalken, Magnetschotts, Modulplatten und ähnliche Systeme. In unserem Artikel über Hochwasserschutz fürs Haus gehen wir genauer auf die verschiedenen Möglichkeiten ein.
Ein weiterer wichtiger Tipp, den wir Ihnen geben können: Lagern Sie wichtige Dinge in Regalen und nicht auf dem Boden. Gerade, wenn Sie Kartons, Holzmöbel oder ähnliche Dinge im Keller lagern, sollten Sie versuchen, diese erhöht zu stellen.
Versicherung abschließen: Die meisten Hausbesitzer werden eine Wohngebäude- und einer Hausratversicherung abgeschlossen haben. Damit sind zunächst die größten Katastrophen, die am Haus passieren können, abgesichert. Was viele allerdings nicht wissen, ist, dass Überschwemmungen nicht automatisch abgesichert sind.
Überlegen Sie deshalb, ob Sie nicht den Baustein Elementarschäden in die Versicherungen mit aufnehmen. Wenn Sie nicht gerade in einem Hochwassergebiet leben, bekommen Sie die Zusatzversicherungen ohne Probleme. Wenn Sie schon einmal eine Überschwemmung hatten, wird es für Sie schwieriger. Fakt ist aber, die Zusatzversicherung kostet meist nur ein paar Euro und sichert Schäden von mehreren Tausend Euro ab.
Bei Fragen zu dem Thema können Sie sich gerne telefonisch oder per E-Mail an uns wenden.
Weitere relevante Fragen zu Starkregenereignissen
Wie viel Regen pro m2 ist viel? Offiziell spricht man von viel Regen, wenn pro m2 über 15 l pro Stunde fallen. Wenn über sechs Stunden mehr als 20 l Regen pro m2 fallen, spricht man ebenfalls von viel Regen. Der Fachbegriff dazu lautet Starkregen oder Starkregenereignis.
Ist 1 mm Regen viel? Die Einheit 1 mm Regen sagt noch nicht viel über die Menge aus. In der Regel spricht man von Liter pro Stunde oder mm pro Stunde, wenn man die Regenmenge misst. Starkregen ist es, wenn über 15 mm Regen pro qm und Stunde fallen. Weiterhin spricht man von Starkregen, wenn innerhalb von sechs Stunden 20 mm Regen pro qm heruntergehen.
Bei weiteren Fragen oder wenn Sie sich nicht ganz sicher sind, welches System für Sie das passende ist, nehmen Sie gerne unsere kostenlose Beratung in Anspruch.
Kontaktieren Sie uns gern über unser Kontaktformular , telefonisch unter +49 (0)6183 80394 00 oder per Email vertrieb@hochwasserschutz-profis.de . Wir sind gerne für Sie da!