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Hochwasserschutz für die Tür:
Wie Sie Ihre Tür vor dem nächsten Hochwasser sichern und dabei noch Zeit und Geld sparen!
Teil 2
Worauf kommt es bei Hochwasserschutz von Türen an?
Der nächste Schritt zum passenden Hochwasserschutz für Ihre Tür ist, festzustellen, wie Ihre Tür aussieht.
Sie wissen das wahrscheinlich schon, aber nicht jedes System funktioniert gleich gut.
Es kommt immer darauf an, welche Position, Breite, Beschaffenheit und Material Ihre Tür hat, um herauszufinden, welches System zu Ihnen passen könnte.
Da Sie schon fleißig am Schreiben sind, machen Sie gerade einen Strich unter die Auswertung von vorhin und beginnen Sie mit der nächsten:
Position der Tür
Wo befindet sich die Tür, durch die Hochwasser ins Haus eindringt?
Mögliche Antworten: Im Keller, Erdgeschoss, im Haus, außerhalb des Hauses.
Die Position der Tür ist wichtig, weil man das Wasser umleiten muss.
Wenn Sie vorher 50 cm Wasser in einem 50 qm großen Keller stehen hatten, müssen Sie die Kellertür, wahrscheinlich in einer Höhe von 1 bis 2 m oder mehr absichern.
Wenn der Vorraum zum Keller 10 qm hat, müssen Sie in diesem Fall die ganze Tür abdichten!
Bei einer innen liegenden Tür ist diese Problematik noch dringender zu beachten.
Abhängig davon muss das Schutzsystem eventuell einigen Druck aushalten können.
Dies sollten Sie bei Ihrer Beobachtung berücksichtigen!
Weiterhin müssen Sie beachten, wohin das Wasser nach dem Schutz fließen kann.
Staut es sich dann an einem ungeschützten Kellerfenster, haben Sie ein Problem.
Schutzweite der Tür
Sie haben mittlerweile festgestellt wie hoch Sie Ihre Tür schützen müssen, ein weiterer wichtiger Faktor ist die Schutzweite.
Damit ist nicht die Weite Ihrer Tür gemeint!
Die meisten Systeme werden vor der Tür angebracht, auf oder vor der Türlaibung.
Dieses Stück Wand, welches meist wenige Zentimeter breit vor der Tür liegt.
Messen Sie also den Abstand von Wand zu Wand von den Punkten, die sich zur Montage eignet.
Viele Systeme sind 3-5 cm breit. Achten Sie darauf, dass Ihre Türlaibung breit genug ist.
Am besten messen Sie die Breite der Laibung gleich mit aus.
Beschaffenheit der Türlaibung
Sie wissen nun wie weit das Schutzsystem sein muss und wie breit Ihre Laibung ist.
Dringend zu beachten sind auch Winkel und Material der Laibung.
Eine schiefe Türlaibung werden Sie nicht mit einem kerzengeraden System dicht bekommen.
Material
Generell kann man sagen, je unebener die Wand, desto schwieriger der Hochwasserschutz.
Aus welchem Material besteht Ihre Türlaibung?
Aluminium, Beton, Zement, Stahl, Holz, Glas, Keramik, Kunststoff oder Stein.
Alle diese Stoffe haben unterschiedliche Eigenschaften und eignen sich mal mehr und mal weniger gut für bestimmte Hochwasserschutz-Systeme.
Ein System, welches mit Druck arbeitet, funktioniert wahrscheinlich gut auf Marmor, aber nicht auf einem weichen Holzrahmen.
Bei einer Klinkerfassade und Rauputz muss oft noch zusätzlich Spezialsilikon verwendet werden. Passt sich das System an diese Untergründe an?
Meist reicht es aus, wenn Sie vor dem Kauf prüfen, ob das System auf dem Material funktioniert.
Platz
Wie oben schon beschrieben, wie viel Platz haben Sie vor der Tür bzw. wie breit ist die Laibung?
Haben Sie nur 2-3 cm, können Sie viele Systeme nicht nutzen und müssen eine Alternative suchen
Winkel
Gerade bei älteren Gebäuden sind die Laibungen schief und schräg.
Nutzen Sie eine Wasserwaage um herauszufinden, ob Ihre Laibung im 90° Winkel von Boden nach oben geht.
Alternativ können Sie auch drei Stellen in verschiedener Höhe messen.
Sollten mehr als 1-2 Zentimeter Unterschied zwischen der unteren und oberen Messung bestehen, werden Sie oft nicht um eine Spezialanfertigung für Ihre Tür herumkommen.
Abhängig von Schutzhöhe und Weite kann es aber auch Alternativen geben
Sie sollten nun alles gemessen haben, was messbar ist. Eine wichtige Stelle um den passenden Hochwasserschutz für Ihre Tür zu finden, fehlt aber noch.
Beschaffenheit des Bodens
Wasser fließt immer zum tiefsten Punkt, deshalb müssen Sie besonders ein Augenmerk auf die Beschaffenheit des Bodens werfen. Hier kommen ähnliche Überlegungen ins Spiel wie bei der Laibung
Material vor der Tür
Wahrscheinlich ist der Boden aus einem ähnlichen oder gleichen Material wie die Wände.
Auch hier gilt, je unebener der Boden, desto schwieriger wird der Hochwasserschutz
Einige Systeme versagen komplett, wenn Sie beispielsweise auf Klinker verlegt werden.
Wichtig ist vor allem, dass kein Gitter oder Ähnliches eingelassen ist.
Ein System, welches hier eingesetzt wird, würde schnell an Wirkung verlieren, weil es unterspült wird.
Platz
Messen Sie auch den freien Platz, den Sie am Boden haben.
Wenn Sie beispielsweise ein System vor oder hinter ein eingelassenes Ablaufgitter anbringen müssen, verringert sich die Einbaufläche dementsprechend.
Winkel
Wie auch an den Seiten müssen Sie mögliche *Schieflagen* am Boden erkennen und erfassen.
Es kommt oft vor, dass sich ein Eingangsbereich in einer leichten U-Form zur Mitte hin durchläuft.
Abhängig von der Stärke der Abnutzung müssen Sie auf flexible, wendige Systeme setzen oder ein System wählen, bei dem die Bodendichtung 2-3 cm Spiel zulässt.
Material hinter der Tür
Nicht nur vor der Tür, sondern auch hinter der Tür kann die Auswahl des Hochwasserschutzes Auswirkung haben.
Welcher Boden ist hinter der Tür verlegt?
Ist es ein Holzboden, der empfindlich auf Wasser reagiert oder ein Marmorboden, der nach Wasser an Glanz verliert?
Abhängig davon, welches System Sie wählen, können auch diese Fragen für Sie wichtig sein.
Einige Systeme sind zu 100 % wasserdicht, andere lassen Tropfwassermengen durchsickern, während ein paar sogar mehrere Liter Wasser durchfließen lassen.
Kurz gesagt, wenn der Boden hinter der Tür empfindlich auf Wasser reagiert, sollten Sie lieber zu einem etwas teureren System greifen, was dafür aber absolut wasserdicht ist!
Nun sollten Sie einen groben Überblick über die Anforderungen haben, die Ihr Haus an Hochwasser stellt.
Weiter zum nächsten Schritt: Die persönlichen Anforderungen, die Sie an den Hochwasserschutz Ihrer Tür stellen!